PROGRAMM 1. Halbjahr 2023

Sehr geehrtes Mitglied,
wir freuen uns, Ihnen wieder ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Fahrten und Ausstellungsbesuchen anbieten zu können.
Aus organisatorischen Gründen beginnen unsere Vorträge wieder um 20 Uhr.
Für unsere zukünftige Planung teilen Sie uns bitte mit, welcher Termin für unsere Vorträge Ihnen lieber ist:

Donnerstag, 20 Uhr, oder Dienstag, 19:30 Uhr.

Vereins-Informationen finden Sie auch unter:

www.friedbergergeschichtsverein.de

www.facebook.com/geschichtsverein.friedberg

Mit freundlichen Grüßen

Lothar Kreuzer

Das Programm des 1. Halbjahrs 2023 finden Sie hier als PDF.

EXKURSIONEN

Samstag, 28. Januar 2023: Museumsführung in Frankfurt

Ausstellung im Archäologischen Museum: Mithras. Annäherungen an einen römischen Kult Organisation: Lothar Kreuzer Treffpunkt bei individueller Anreise nach Frankfurt(!): 10 Uhr, Archäologisches Museum Frankfurt, Karmelitergasse 1 Anmeldung und Zahlung von 5 € bis 15. Januar 2023.

Zentraler Bestandteil der Ausstellung sind die herausragenden Funde aus den Mithras-Heiligtümern von Nida (Heddernheim), die schon im 19. Jahrhundert ausgegraben wurden. Hinzu kommen zahlreiche Objekte aus den Mithräen des Limesgebiets an Rhein und Donau. Leihgaben stammen auch aus dem Wetterau-Museum. Ausgewählte Denkmäler aus dem antiken Gallien und Italien ermöglichen zudem einen Blick auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Grenzregionen und den kulturellen Zentren im Westen des Imperium Romanum. Man kann auch einen Blick auf die Rezeptionsgeschichte des Mithraskultes bis in die Neuzeit werfen. Somit bietet die Schau einen ungewöhnlichen, neuen Blick auf diese Gottheit, die uns heute noch in vielen Bereichen Rätsel aufgibt.

Die Führung ist auf maximal 30 Personen beschränkt. Bei entsprechender Nachfrage wird eine zweite Führung um 11:15 Uhr angeboten.

Samstag, 25. März 2023: Museumsfahrt nach Speyer

Landesausstellung im Historischen Museum der Pfalz: „Die Habsburger im Mittelalter. Aufstieg einer Dynastie“

Führung: Hans Wolf Abfahrt 7:30 Uhr Friedberg, Parkplatz hinter der Stadthalle, 7:15 Uhr Bad Nauheim, Frankfurter Str. (ehem. Lidl) und Söderweg. Anmeldung und Zahlung von 60 €, für Nichtmitglieder 65 €, für Fahrt, Eintritt und Ausstellungsführung bis 1. März 2023.

Aus einem unbedeutenden Grafengeschlecht aus dem Aargau in der heutigen Schweiz wurde im Mittelalter eine mächtige Dynastie, die in der Neuzeit weite Teile Europas und der Welt beherrschen sollte. Die Ausstellung zeigt diese Entwicklung bis zu Maximilian, dem letzten Ritter. Uns interessieren besonders die beiden ersten deutschen Könige aus der Familie, Rudolf I. und Albrecht, die für Friedberg wichtige Entscheidungen getroffen haben. Mittags besuchen wir die Mikwe und den Kaiserdom, in dessen Krypta beide Könige beigesetzt sind.

Donnerstag, 18. – Sonntag, 21. Mai 2023: Viertagefahrt

Land der Könige und Kaiser, Land der Kumpel, Welterbe: Oberharz, Brocken und Harzvorland Kloster Walkenried, Brocken, Goslar, Bergwerk Rammelsberg, Wolfenbüttel, Braunschweig, Königslutter, Hahnenklee, Clausthal-Zellerfeld, Duderstadt

Führung: Lothar Kreuzer, Achim Meisinger, Reinhard Schartl Abfahrt 7 Uhr, Friedberg, Parkplatz hinter der Stadthalle, 7:15 Uhr Bad Nauheim, Haltestellen Frankfurter Str. (ehem. Lidl) und Söderweg Anmeldung und Zahlung von 460 € pro Person im DZ, 490 € im EZ für Fahrt, Übernachtung und HP, Eintritte, Führungen und Zugfahrt auf den Brocken bis 15. Januar 2023.

Unterkunft: Hotel Hahnenkleer Hof, Goslar-Hahnenklee, Tel.: 05325 – 51110

Melden Sie sich bitte auch für einen möglichen Wiederholungstermin (31.8. – 3.9.2023) an.

Im Weltkulturerbe Rammelsberg wird seit dem 10. Jahrhundert Bergbau betrieben, Kloster Walkenried ist früh wirtschaftliche Betriebszentrale für Bergbau und Wasserwirtschaft, Clausthal-Zellerfeld ist Standort des Landesbergamtes und der Universität für den Bergbau. Mit Goslar, Braunschweig und Königslutter besuchen wir machtvolle Residenzen, in Wolfenbüttel gehen wir ins Lessinghaus und vor die (leider geschlossene) Bibliothek. Hahnenklee und Clausthal bieten besondere Kirchen. Duderstadt, die „Perle des Eichsfelds“, lockt mit einer schmucken Innenstadt und prächtigen Fachwerkbauten. Fast ein Synonym für den Harz und ein besonderer Anziehungspunkt ist der (hoffentlich nebelfreie) Brocken.

Samstag, 17. Juni 2023: Tagesfahrt ins ländliche Rheinhessen. Markante Dorfkirchen und eine Kathedrale, Reichsstädte und eine Residenz, ein auch für Friedberg zuständiges KZ und eine literarische Weinprobe. Führung: Hans Wolf Abfahrt 8 Uhr, Friedberg, Parkplatz hinter der Stadthalle, 7:45 Uhr Bad Nauheim, Haltestellen Frankfurter Str. (ehem. Lidl) und Söderweg Anmeldung und Zahlung von 60 € (Nichtmitglieder 65 €) für Fahrt, Eintritte und die Weinprobe bis 1. Mai 2023.

Die wohlhabenden rheinhessischen Dörfer Bechtolsheim, Dittelsheim und Bechtheim verfügen über markante Dorfkirchen. Oppenheim war wie Gau-Odernheim Reichsstadt und weist Parallelen zur Friedberger Geschichte auf. Die rheinische Gotik der St. Katharinenkirche ist von Straßburg beeinflusst. Die ehemalige kurpfälzische Residenzstadt Alzey ist der Mittelpunkt von Rheinhessen. Im KZ Osthofen waren zu Beginne des 3. Reiches auch Friedberger inhaftiert. Karl Zuckmayer stammt aus Nackenheim. Sein Erfolgsstück „Der fröhliche Weinberg“ spielt im Weingut Gunderloch. Dort kehren wir zur Weinprobe ein.

Vorträge

Sonntag, 26. Februar 2023, 11:15 Uhr

Bibliothekszentrum Klosterbau, Augustinergasse 8

Dr. Volker Eichler, Wiesbaden, Buchvorstellung und Lesung

Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945

Dr. Volker Eichler, früherer Leiter des Hessischen Hauptstaatsarchivs in Wiesbaden, wird das neu erschienene Buch „Die Deportation der Juden aus Hessen 1940 bis 1945. Selbstzeugnisse, Fotos, Dokumente“ vorstellen, das er aus dem Nachlass der Pädagogin, Publizistin und Mitarbeiterin des Fritz-Bauer-Instituts Monica Kingreen (1952–2017) für die „Schriften der Kommission für die Geschichte der Juden in Hessen“ als Herausgeber bearbeitet hat.

Monica Kingreen lebte in Windecken und forschte intensiv über die Geschichte der Juden in der Wetterau und in Hessen. 2007 veröffentlichte sie in den Wetterauer Geschichtsblättern einen umfangreichen Beitrag über „Das Judenbad und die Judengasse in Friedberg“.

Donnerstag, 16. März 2023, 20 Uhr Bibliothekszentrum Klosterbau, Augustinergasse 8 Dr. Sabine Hock, Frankfurt am Mai Parlamentarier der Paulskirche im Bild

Die Deutsche Nationalversammlung von 1848/49 war auch ein großes Medienereignis. Die Protagonisten in der Paulskirche rückten in den Blickpunkt des öffentlichen Interesses – im wahrsten Sinne des Wortes: Gefragt waren Bilder der Abgeordneten. Um den Markt schnell bedienen zu können, nutzten Verleger und Künstler neueste Techniken wie die Fotografie. Für das umfangreiche Sammelwerk „Männer des deutschen Volks oder Deutsche National-Gallerie“ aus dem Frankfurter Verlag von Heinrich Keller entstanden die Lithografien ab Sommer 1848 nach Daguerreotypien des Hamburger Fotografen Hermann Biow. Auch das Konkurrenzprojekt „Album der deutschen National-Versammlung“ im Verlag von Carl Jügel arbeitete mit Lichtbildvorlagen. Sie stammten aus dem Frankfurter Atelier von Jacob Seib. Anhand zeitgenössischer Porträts stellt der Vortrag eine Auswahl bekannter Persönlichkeiten aus dem Paulskirchenparlament – vom ersten Präsidenten Heinrich von Gagern bis zum (erfundenen) Abgeordneten Herrn Piepmeyer – vor.

Im Anschluss an den Vortrag findet die Mitgliederversammlung statt.

Donnerstag, 13. April 2023, 20 Uhr Bibliothekszentrum Klosterbau, Augustinergasse 8

Dr. Stephan Wendehorst (Wien), Ulrich Hausmann M.A. (Ottobeuren, Frankfurt a.M.), Kevin Hecken M.A. (Frankfurt a.M.)

Jüdische Betreffe des Kaiserlichen Reichshofrats am Beispiel der Reichsstadt Friedberg

Ca. 5.000 Verfahren vor dem Kaiserlichen Reichshofrat in Wien haben einen jüdischen Bezug, sog. „jüdische Betreffe“. Dabei ist die Reichsstadt Friedberg wegen des Konflikts zwischen Stadt und Burg, aber auch wegen ihrer jüdischen Gemeinde in den Wiener Akten prominent vertreten. Unter „jüdischen Betreffen“ versteht man z.B. Juden und jüdische Gemeinden als Kläger, Beklagte, Antragssteller oder Adressaten von Verwaltungshandeln. In einem vom Stadtarchiv Friedberg und dem Friedberger Geschichtsverein finanzierten Projekt konnten zwölf Fälle Friedberger jüdischer Betreffe vor dem Reichshofrat erschlossen werden. Nach einer Einführung in die Erschließung der Reichshofratsakten und der Vorstellung des Pilotprojekts Friedberg wird die Thematik anhand zweier konkreter Beispiele –Kaiserliche Burg Friedberg gegen Reichsstadt Friedberg und jüdische Gemeinde gegen Reichsstadt Friedberg – von den Referenten verdeutlicht.

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