PROGRAMM 2. Halbjahr 2019
Sehr geehrtes Mitglied,
zwei Exkursionen und drei Vorträge bieten wir Ihnen als Programm für das 2. Halbjahr 2019. Wir hoffen auf Ihr Interesse und freuen uns, wenn wir Sie bei den Veranstaltungen begrüßen können.
Alle Informationen über den Geschichtsverein, das Programm, die Publikationen, Pressestimmen u.a. können Sie auch unserer Homepage entnehmen: www.friedbergergeschichtsverein.de
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Kreuzer, Vorsitzender
Das Programm des 2. Halbjahrs 2019 finden Sie hier als PDF.
Donnerstag, 15. – Sonntag, 18. August 2019
Viertagefahrt
„Hinterm Deich: Emsland, Ostfriesland, Jeverland, Ammerland“
Papenburg mit Besichtigung der Meyer Werft, Leer, Oldenburg, Hinte, Greetsiel, Pilsum, Rysum, Ewiges Meer, Aurich, Norden, Lütetsburg, Dornum, Jever, Rodenkirchen, Auswandererhaus Bremerhaven
Der Bau moderner Kreuzfahrtschiffe und die Geschichte der deutschen Auswanderung in die USA im 19. Jahrhundert bilden den Rahmen für die Erkundung historischer Städte im Nordwesten von Niedersachsen und das Kennenlernen imposanter Backsteindorfkirchen und Wasserschlösser inmitten der durch Geest und Marsch gekennzeichneten Küstenlandschaft mit ihren Moorgebieten.
Führung: Hans Wolf, assistiert von Lothar Kreuzer, Achim Meisinger und Reinhard Schartl.
Abfahrt :7 Uhr, Friedberg Parkplatz hinter der Stadthalle, kurz nach 7 Uhr, Bad Nauheim, Haltestellen Söderweg und Frankfurter Straße. Anmeldung und Zahlung von 340 € p.P. im DZ und 370 € im EZ für Fahrt, Übernachtung mit HP, Eintritte und Führungen, Teezeremonie in Norden und Auswanderereintopf in Bremerhaven bis zum 15. Juli 2019.
Unterkunft: Schlossparkhotel Rastede, Tel. 04402/92790.
Samstag, 21. September 2019
Tagesfahrt
„Zwischen Fulda und Werra“
Rotenburg a. d. Fulda, Boyneburg, Eschwege, Aue, Wanfried, Creuzburg
Führung: Hans Wolf
Abfahrt: 7.30 Uhr in Friedberg, Parkplatz hinter der Stadthalle, kurz danach Bad Nauheim, Haltestellen Söderweg und Frankfurter Straße. Anmeldung und Zahlung von 35 € bis zum 1. 9. 2019.
Von Rotenburg aus wurde die sog. Rotenburger Quart der Landgrafschaft Hessen regiert. Der Boyneburg verdankt die Landgrafschaft Hessen ihre Reichsstandschaft. Die Fachwerkstadt Eschwege war lange thüringisch. In Wanfried wurden Waren aus Mitteldeutschland auf Werrakähne umgeschlagen, um bis nach Bremen transportiert zu werden. Die alte Werrabrücke in Creuzburg besticht durch ihre Schönheit und die Elisabethfresken in der Brückenkapelle.
Friedberger Kulturnacht
Samstag, 12. Oktober 2019, 19-24 Uhr
Der Friedberger Kulturrat, bei dem der Friedberger Geschichtsverein Mitglied ist, veranstaltet erstmals eine Kulturnacht, in der verschiedene Vereine und Institutionen ein breites Kulturangebot an verschiedenen Orten Friedbergs präsentieren.
Der Friedberger Geschichtsverein öffnet den Adolfsturm und betreut ihn als Aufführungsort.
Adolfsturm ,19:30 Uhr
Ein kleiner Drache auf Reisen – Andreas Arnold liest
Adolfsturm, 20:30 Uhr, 21:30 Uhr
Gruseliges und Fantastisches – Andreas Arnold liest
Vorträge
Donnerstag, 24. Oktober 2019, 20 Uhr
Bibliothekszentrum Klosterbau, Augustinergasse 8
Andrej Seuss
„Nur das Eine, furchtbare – Andreas ist tot!“ Die kurze Freundschaft zwischen Albert H. Rausch und Andreas Walser
Paris 1929 – Der Friedberger Dichter Albert H. Rausch tritt in seiner zweiten Heimat Paris beim Internationalen Roten Kreuz eine Stelle als Pressechef an. In dem berühmten Künstler-Café „Le Dôme“ trifft er auf den zwanzigjährigen Schweizer Maler Andreas Walser, mit dem ihn bis zu dessen frühen Tod 1930 eine intensive Freundschaft verbindet. Walser, der sich früh mit Picasso, Klaus Mann, Jean Cocteau und anderen bekannt macht, ist fasziniert von den Möglichkeiten und Freiheiten der französischen Kunstmetropole. Der junge Graubündner nutzt zunehmend Drogen; Rausch und andere retten ihn mehrfach vor dem Drogentod, aber vergeblich. Der zunehmend manisch-depressiven Walser, der in kurzer Zeit hunderte von Bildern und Zeichnungen anfertigt, stirbt 1930, erst 21jährig. Rausch wird nicht nur dessen Nachlass-Verwalter, sondern veröffentlicht auch Jahre später zwei kleine Bände „In Memoriam Andreas Walser“. Auf Grundlage der im Henry-Benrath-Archiv erhaltenen Briefe Walsers und umfangreicher eigener Recherche zeichnet Seuss diese kurze, intensive Freundschaft zwischen Walser und Rausch in Paris nach.
Donnerstag, 14. November 2019 , 20 Uhr
Bibliothekszentrum Klosterbau, Augustinergasse 8
Malte Dücker (Goethe-Universität Frankfurt am Main)
Wilhelm Diehl (1871-1944)
Professor in Friedberg – Prälat einer Kirche zwischen Demokratie und Gleichschaltung
Die Einführung der Weimarer Verfassung vor 100 Jahren markierte auch für die evangelischen Landeskirchen einen einschneidenden Umbruch. Nicht mehr der jeweilige Landesfürst übte nun das „Kirchenregiment“ aus, sondern die Kirchen selbst waren dafür verantwortlich, im Rahmen der jungen Demokratie unabhängige Leitungsstrukturen zu entwickeln. Innerhalb der hessischen Kirche gilt Wilhelm Diehl als prägende Figur dieser Zeit. Bevor er 1923 zum „Prälaten“ der Landeskirche gewählt wurde, war er ab 1913 als Pfarrer und Professor am Predigerseminar in Friedberg tätig. Seine 10 Friedberger Jahre, seine Pionierarbeit für die Erforschung der hessischen Kirchengeschichte und nicht zuletzt seine ambivalente Rolle beim Aufbau einer demokratischen Kirche und deren Gleichschaltung 1934 werden im Vortrag vorgestellt und einer kritischen Würdigung unterzogen.
Donnerstag, 5. Dezember 2019 , 20 Uhr
Bibliothekszentrum Klosterbau, Augustinergasse 8
Dipl.-Ing. Michael Bender
Kunst am Bau in Friedberg
Im Vortrag werden Beispiele vom Mittelalter bis in die Gegenwart vorgestellt, additive und subtraktive Techniken zur Herstellung von Formen wie Plastiken und Skulpturen aus verschiedenen Materialien angesprochen sowie diverse Funktionen wie Hauszeichen, Uhren oder Brunnen dargestellt. Gelangten einige dieser Kunstwerke erst im 20. Jahrhundert beispielsweise durch Fachwerkfreilegungen wieder ans Tageslicht, so zeichnet sich gegenwärtig eine rasant zunehmende Zerstörung, unter anderem infolge von Maßnahmen zur Wärmedämmung, ab. Neben unbekannten Meistern finden Architekten, Handwerker und Künstler aus Friedberg sowie der näheren Umgebung Erwähnung, die vor allem im 19. und 20. Jahrhundert an der Gestaltung von Bauwerken mitgewirkt haben. Im Stadtbild bis heute besonders präsent sind Werke der beiden Künstler Otto Franz Kutscher und Philipp Ess, die nach 1945 mehrere Sgraffitoarbeiten an Gebäuden geschaffen haben. Hierzu zählen mehrere hochwertige Werbeanlagen auf der Kaiserstraße, wie die von Möbelhaus Reuß oder Fisch Umsonst. Der Referent hat vor seinem Architekturstudium eine Lehre als Stuckateur absolviert. Es handelt sich um den Nachholtermin des ursprünglich für Dezember 2018 geplanten Vortrags.