Programm 2. Halbjahr 2018
Sehr geehrtes Mitglied,
mit drei Exkursionen, einer Museumsführung und drei Vorträgen hoffen wir, ein Programm zusammengestellt zu haben, das Ihren Zuspruch findet, und freuen uns, wenn wir Sie bei den Veranstaltungen begrüßen können.
Alle Informationen über den Geschichtsverein, das Programm, die Publikationen, Pressestimmen u.a. können Sie auch unserer Homepage entnehmen: www.friedbergergeschichtsverein.de
Mit freundlichen Grüßen
Lothar Kreuzer, Vorsitzender
Das Programm des 2 Halbjahres 2018 finden Sie hier als PDF
Exkursionen
Donnerstag, 16. – Sonntag, 19. August 2018
Viertagefahrt
„Rund um den Bodensee und Oberschwäbische Reichsstädte. Vom Vocabularius Sancti Galli zum Zeppelin“.
Radolfzell, Überlingen, Birnau, Salem, Meersburg, Reichenau, Konstanz, Friedrichshafen, St. Gallen, Lindau, Weingarten, Ravensburg, Tettnang, Wangen, Isny.
Vom Hotel Residenz in Ravensburg aus lernen wir Oberschwäbische Reichsstädte kennen, auf der Reichenau, in Salem und St. Gallen begegnen wir mittelalterlicher Klosterkultur, in Weingarten und der Wallfahrtskirche Birnau Barockpracht und in Friedrichshafen der zu Beginn des 20. Jahrhunderts dem Flugzeug vorausgehenden Zeppelintechnik. Alt- und mittelhochdeutsche Texte, Anette von Droste – Hülshoff, Victor von Scheffel und Hermann Hesse werden uns begleiten.
Führung: Hans Wolf
Abfahrt: 7:30 Uhr, Friedberg, Parkplatz hinter der Stadthalle,
7:15 Uhr Bad Nauheim, Haltestellen Frankfurter Str. und Söderweg.
Anmeldung und Zahlung von 395 € p.P. im DZ, 485 € p.P. im EZ für Fahrt, Übernachtung mit HP, Eintritte und Führungen bis zum 15. Juli 2018.
Samstag, 22. September 2018
Halbtagesfahrt nach Schotten: Vulkaneum, Altstadt, Liebfrauenkirche, Schottenring.
In der Erlebnisausstellung Vulkaneum erkunden wir die heiße Vergangenheit der Vulkanregion Vogelsberg. An der Liebfrauenkirche gibt es Gemeinsamkeiten mit der Friedberger Stadtkirche zu entdecken. Den Höhepunkt bildet das Kennenlernen des Schottener Altars aus dem 15. Jahrhundert. Zum Schluss drehen wir eine Runde auf dem Schottenring, der Strecke des ehemaligen Motorradrennens „Rund um Schotten“.
Führung: Hans Wolf
Abfahrt: 13 Uhr, Friedberg, Parkplatz hinter der Stadthalle,
12:45 Uhr Bad Nauheim, Haltestellen Frankfurter Str. und Söderweg.
Anmeldung und Zahlung von 25 € für Fahrt, Eintritt und Führung im Vulkaneum bis zum 1. September 2018.
Samstag, 20. Oktober 2018
Tagesfahrt nach Verdun
100 Jahre Ende Erster Weltkrieg/La Grande Guerre
In Zusammenarbeit mit der Stadt Friedberg und dem Europaclub Friedberg treffen wir uns mit unseren französischen Freunden der Partnerstadt Villiers-sur-Marne und unseren englischen Freunden aus Bishop´s Stortford in Verdun, um gemeinsam die dortigen Gedenkstätten zu besuchen. Auf der Busfahrt erwarten Sie interessante begleitende Informationen. In einer Abschlussrunde werden dann die Eindrücke ausgetauscht.
Abfahrt: 6:00 Uhr Friedberg, Parkplatz hinter der Stadthalle,
5:45 Uhr Bad Nauheim, Haltestellen Frankfurter Str. und Söderweg.
Rückkehr: ca. 23:00 Uhr
Kosten: 35,00 €, zu zahlen auf das Konto des Europaclubs Friedberg: Sparkasse Oberhessen, IBAN: DE93518500790050001024 (vor Ort optional 4,50 € für die Gedenkstätte Beinhaus)
Anmeldung bis 20. September 2018 per E-Mail:
Dirk.Antkowiak@Friedberg-Hessen.de
oder telefonisch: 06031- 88 245 (Frau Reuß, Vorzimmer Bürgermeister)
Museumsführung
Donnerstag, 20. September 2018, 20 Uhr
Museumsführung Wetterau-Museum, Haagstraße 16
Johannes Kögler M.A., Lutz Schneider M.A.
Kapitulation – Zusammenbruch – Novemberrevolution
Friedberg und Friedberger im Ersten Weltkrieg
Eine Chronologie. Teil 4: 1917-1919
Das seit 2014 laufende Ausstellungsprojekt von Wetterau-Museum und Stadtarchiv Friedberg richtet in seinem abschließenden Teil den Blick auf das letzte Kriegsjahr mit seinem allgegenwärtigen Mangel, die Kapitulation, den Zusammenbruch des Kaiserreiches und die Novemberrevolution. Auch in Friedberg übernehmen Arbeiter- und Soldatenräte das Kommando und das Friedberger Schloss wird nach seiner Plünderung Rekrutierungsbüro für das Freikorps Bernhard von Hülsen. In die Ausstellung integriert wird im Rahmen eines Kooperationsprojekts mit den hessischen Landesbibliotheken, der HeBIS Verbundzentrale und des Hessischen Landesamtes für geschichtliche Landeskunde ein Zugang zu den digitalisierten hessischen Regionalzeitungen aus der Zeit des Ersten Weltkrieges. In der Führung erläutern die beiden Kuratoren die Konzeption und führen in die Themenschwerpunkte der Ausstellung ein.
Vorträge
Donnerstag, 18.Oktober 2018, 20 Uhr
Bibliothekszentrum Klosterbau, Augustinergasse 8
Dr. David Schnur (Schwäbisch-Gmünd)
Die jüdische Gemeinde der Reichsstadt Friedberg im Spiegel der Burggerichtsbücher des 14. Jahrhunderts
Die Anfänge der jüdischen Gemeinde der Reichsstadt Friedberg sind wohl im frühen 13. Jahrhundert zu verorten. Bis heute sichtbares Zeichen der religiösen Minderheit ist die erhaltene Monumentalmikwe, das Judenbad, dessen Bau um 1260 begann. Die schriftlichen Quellen, darunter auch hebräische und damit innerjüdische Überlieferungen, setzen erst einige Jahrzehnte später ein und sind auch für das 14. Jahrhundert insgesamt nur spärlich auf uns gekommen. Eine nun erstmals für die Geschichte der Friedberger Juden erschlossene Quelle stellen die Burggerichtsbücher dar, die sich seit den 1360er Jahren erhalten haben; sie enthalten allein für das 14. Jahrhundert rund 1.000 Judenbelege. Aufgrund dieser enormen Belegdichte sind nunmehr erstmals valide Aussagen zur Demographie der jüdischen Gemeinde, den überregionalen Netzwerken herausragender Gemeindemitglieder sowie zur lokalen Umsetzung und den Folgen der sog. „Judenschuldentilgung“ König Wenzels von 1390/91 möglich.
Donnerstag, 8. November 2018 , 20 Uhr
Bibliothekszentrum Klosterbau, Augustinergasse 8
Dr. Frauke Schlütz (Stuttgart)
Wilhelm Haas – Genossenschaftler, Organisator, Politiker, ungekrönter Bauernkönig
Oft steht er im Schatten von Hermann Schulze-Delitzsch und im „Raiffeisen-Jahr 2018“ vor allem von Friedrich Wilhelm Raiffeisen. Was wissen wir über diesen umtriebigen Mann mit dem „praktischen Blick“? Er war der Organisator des ländlichen Genossenschaftswesens, Initiator und Galionsfigur des ehemals größten Verbandes ländlicher Genossenschaften, des Reichsverbands der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften. Gerade die dezentrale Struktur des Reichsverbandes kann als Erfolgsschlüssel für den dauerhaften Auf- und Ausbau des deutschen Genossenschaftswesens gewertet werden. Der Ausgangspunkt seines genossenschaftlichen Engagements war Friedberg. Der Jurist und Verwaltungsfachmann Haas war aber nicht nur Organisator, er war Stratege und Karrierist, war „genossenschaftlicher Politiker“. 25 Jahre lang diente er den Hessen als Abgeordneter in der Zweiten Kammer, davon 14 Jahre als Präsident. Alle seine Aktivitäten dürfen nicht losgelöst voneinander betrachtet werden – vielmehr war es gerade die „Kombination mehrerer Mittel“, seine Umtriebigkeit und sein Netzwerk, die er für seine pragmatische Gesellschaftspolitik nutzte.
Donnerstag, 13. Dezember 2018 , 20 Uhr
Bibliothekszentrum Klosterbau, Augustinergasse 8
Dipl.-Ing. Michael Bender
Kunst am Bau in Friedberg
Im Vortrag werden Beispiele vom Mittelalter bis in die Gegenwart vorgestellt, additive und subtraktive Techniken zur Herstellung von Formen wie Plastiken und Skulpturen aus verschiedenen Materialien angesprochen sowie diverse Funktionen wie Hauszeichen, Uhren oder Brunnen dargestellt. Gelangten einige dieser Kunstwerke erst im 20. Jahrhundert beispielsweise durch Fachwerkfreilegungen wieder ans Tageslicht, so zeichnet sich gegenwärtig eine rasant zunehmende Zerstörung, unter anderem infolge von Maßnahmen zur Wärmedämmung, ab. Neben unbekannten Meistern finden Architekten, Handwerker und Künstler aus Friedberg sowie der näheren Umgebung Erwähnung, die vor allem im 19. und 20. Jahrhundert an der Gestaltung von Bauwerken mitgewirkt haben. Im Stadtbild bis heute besonders präsent sind Werke der beiden Künstler Otto Franz Kutscher und Philipp Ess, die nach 1945 mehrere Sgraffitoarbeiten an Gebäuden geschaffen haben. Hierzu zählen mehrere hochwertige Werbeanlagen auf der Kaiserstraße, wie die von Möbelhaus Reuß oder Fisch Umsonst. Der Referent hat vor seinem Architekturstudium eine Lehre als Stuckateur absolviert.