Vasen Burggarten
Denkmäler in Schlösser und Gärten werden in der Regel im Winter durch Einhausung geschützt. In der
Friedberger Burg wurde der Friedberger Geschichtsverein auf Initiative seines Ehrenmitglieds Wolfgang Schmidt aktiv. Mit Genehmigung und Finanzierung des Eigentümers, des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen, passte die Schreinerei Uftring den beiden Vasen auf der östlichen Mauer des Burggartens eine winterliche Einkleidung an.
Die Rokoko-Vasen sind als Blickfang links und rechts am Ende der Querachse platziert, die von der rückwärtigen Treppe des Schlosses über die 1754 erbaute Brücke an die äußere Burgmauer führt. Dort thronen sie, mit Kartuschen und Putten verziert, auf Sandsteinpfeilern, zwischen denen schon Burgmannen, hessische Großherzöge und der letze russische Zar bei seinem Besuch 1910 einen weiten Ausblick in die Wetterau hatten. Wenig lässt sich in der Friedberg-Literatur über die Vasen finden. Hermann Roth stellt sie in seinem Führer von 1949 vor. Und in dem Gedicht „Alter Garten“ des Büchnerpreis-Trägers von 1946, Fritz Usinger, stehen über seine zahllosen kindlichen Gänge in den nur wenige Schritte von zuhause entfernten Garten die Verse: „Die führten immer / Zu der Bank bei den steinernen / Rokoko-Vasen, um die / Geflügelte Putten ihren Reigen schlingen / Auch heute noch …“ Damit man auch in der kalten Jahreszeit sich ein Bild vom sommerlichen Aussehen der Vasen machen kann, hat der Geschichtsverein eine Informationstafel angebracht.
Siehe auch Wetterauer Zeitung 15.12.2018