Friedberger Beispiel erfolgreicher Restaurierung – Führung durch Sonderausstellung

Wetterauer Zeitung, 03.06.2004

»Friedberger Beispiel erfolgreicher Restaurierung«

Führung durch Sonderausstellung ‚Zerrissen, zernagt, zerfallen – Bestandsschäden in hessischen Bibliotheken‘ gut besucht

von Johannes Kögler

 

Zu einer Führung durch die aktuelle Sonderausstellung „Zerrissen, zernagt, zerfallen“ konnte Museumsleiter Johannes Kögler am Mittwoch eine Anzahl interessierter Besucher begrüßen. Als Referenten der Veranstaltung des Friedberger Geschichtsvereins waren eigens die Direktorin der Hochschul- und Landesbibliothek Fulda, Dr. Marianne Riethmüller, und der Buchrestaurator Manfred Weß nach Friedberg gekommen.

Zu Beginn führte Dr. Riethmüller in die Thematik der Ausstellung, über die bereits mehrfach in der Wetterauer Zeitung berichtet wurde, ein und erläuterte das Konzept und die Auswahl der Exponate. Die Ausstellung zeigt nicht nur das breite Spektrum der Bestände, die in den acht großen wissenschaftlichen Bibliotheken in Hessen aufbewahrt werden, sondern auch die verschiedenen Schadensbilder, von denen die Bestände bedroht und in Teilen betroffen sind. Nach der Vorstellung einiger ausgewählter Exponate wurden Fragen der Bestandserhaltung und der Restaurierung angesprochen. Hierzu konnte der Buchrestaurator der Fuldaer Bibliothek praxisnah aus seiner Tätigkeit berichten und auf Fragen der sehr interessierten Besucher eingehen.

Als Friedberger Beispiel einer erfolgreichen Restaurierung wurde von der Leiterin des Stadtarchivs, Katja Augustin, ein Faszikel der sogenannten Volhardschen Chronik vom Ende des Dreißigjährigen Krieges (1645-47) gezeigt. Die Restaurierung war vor kurzem durch die Förderung des Friedberger Geschichtsvereins ermöglicht worden. Dass Bestandserhaltung nicht nur in den an der Ausstellung beteiligten großen wissenschaftlichen Bibliotheken ein Thema ist, sondern u.a. auch im Stadtarchiv Friedberg, wurde im Gespräch deutlich.

In seinem Schlusswort wies der Vorsitzende des Friedberger Geschichtsvereins, Hans Wolf, darauf hin, dass noch andere bedeutende historische Quellen des Friedberger Stadtarchivs auf eine Restaurierung warten, wie z.B. die alten Ratsprotokolle der Stadt Friedberg. Das Einwerben von Spenden und Buchpatenschaften in Zeiten knapper öffentlicher Kassen ist ein erklärtes Ziel der Ausstellung. Daher ist es erfreulich, dass bereits zwei Buchpatenschaften übernommen und mehrere Spenden getätigt wurden – immerhin ein Anfang, durch den hoffentlich weitere Buchpaten und Spender animiert werden.

Frau Dr. Marianne Riethmüller (Mitte links) bei der Ausstellungsführung für die Mitglieder und Gäste des Friedberger Geschichtsvereins (ganz links Buchrestaurator Manfred Weß, 3. von rechts Hans Wolf, Vorsitzender des Friedberger Geschichtsvereins) Foto: Johannes Kögler

Im Internet www.wetterauer-zeitung.de

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