Nachruf Wolfgang Schmidt
Wolfgang Schmidt (1939-2024)
Der Friedberger Geschichtsverein trauert um sein Ehrenmitglied Wolfgang Schmidt, der wenige Tage vor seinem 85. Geburtstag verstorben ist.
Wolfgang Schmidt hat sich in herausragender Weise um den Friedberger Geschichtsverein, dessen Vorstand er 39 Jahre angehörte, verdient gemacht.
Nur wenige Jahre nach seinem Eintritt in den Verein übernahm der Bankkaufmann, der als Vorstandsassistent bei der Deutschen Bank tätig war, 1985 das Amt des Schatzmeisters. In den 18 Jahren seiner Amtsführung hat er es verstanden, die Geschäftsführung des Vereins neu zu ordnen und dessen finanzielle Basis so zu stärken, dass zahlreiche Projekte initiiert oder gefördert werden konnten. Nachdem er nach sechs Amtsperioden als Schatzmeister sein Amt abgegeben hatte, wurde er für seine Verdienste 2003 zum Ehrenmitglied ernannt.
Sein geschichtliches Interesse und sein Engagement für Friedberg motivierten ihn, weiterhin mit Ideen und Tatendrang Projekte im Vorstand anzustoßen. Ob es beispielsweise um die Versetzung und Restaurierung der letzten Grabsteine des ehemaligen Friedhofs in der Burg ging, um die Bergung des Taufsteins der alten Burgkirche oder den winterlichen Schutz der Barockvasen auf der Burgmauer – man konnte trotz seiner familiären Beanspruchung stets auf seinen Einsatz zählen. In seiner besonnenen, lebensfrohen Art knüpfte er Kontakte, vermittelte mit diplomatischem Geschick und war nicht nur beim Erarbeiten einer neuen Satzung federführend. Besonders die Burg lag ihm am Herzen, in die er aus der Barbara-Vorstadt gerne über die Schneckenpromenade hinaufging. Selbstverständlich war er 1997 dabei, als der Geschichtsverein im Auftrag der Stadt die Öffnung des Adolfsturms übernahm. Mit Wolfgang Schmidt wird in Friedberg ein vertrautes Gesicht fehlen – im Verein und im Vorstand werden wir ihn vermissen.
Lothar Kreuzer
Vgl. Wetterauer Zeitung 21.9.2024