Wetterauer Geschichtsblätter 66

Das Portal der Burgkanzlei von 1705 schmückt das Titelbild von Band 66 der »Wetterauer Geschichtsblätter«. FOTO: NICI MERZ

Stolz erhebt sich das Barockportal der ehemaligen Burgkanzlei. Wie viele Schüler wohl hier schon durchgegangen sind? Ab 1817 diente das Gebäude als Großherzoglich-hessisches Lehrerseminar, ab 1922 als Aufbauschule, seit 1974 als Burggymnasium. In Band 66 der »Wetterauer Geschichtsblätter« erzählt Lothar Kreuzer die Geschichte des Lehrerseminars.

Das 106-seitige Buch versammelt Beiträge vornehmlich zur Friedberger Geschichte. Dazu zählen 22 Fotoseiten: Die Ausstellung zur Bahngeschichte in der Unterführung zu den Gleisen wird hier dokumentiert.

Den Band eröffnet ein Beitrag von Dr. Carl Ehrig-Eggert über Friedberger Kirchenordnungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Ehrig-Eggert präsentiert die erste, nur handschriftlich verfasste Burgfriedberger Kirchenordnung von 1627. Für die Stadt liegt eine erste Gesamtordnung von 1633 vor, eine erste gedruckte von 1700.

Wilfried Jäckel breitet in seinem Beitrag über den »Carbischen Hof« in der Burg sein genealogisches Wissen über die Eigentümer des Anwesens im Verlauf der Jahrhunderte aus – vom Oberlausitzer Uradel bis zu den Herren von Carben.

Lothar Kreuzers Beitrag über die Gründung des evangelischen Schullehrerseminars 1817 in der Burg und dessen Geschichte ist die überarbeitete Fassung eines Vortrags, den Kreuzer im Dezember 2017 zum 200-jährigen Jubiläum der Gründung beim Geschichtsverein hielt. Die Gründung war laut Kreuzer ein Meilenstein in der Bildungsgeschichte Friedbergs. Sie hatte die Ansiedlung anderer überregional ausgerichteter Institutionen wie Predigerseminar, Taubstummenanstalt und Blindenschule zur Folge.

Mit der Biografie des letzten ehrenamtlichen Bürgermeisters Johann Adam Steinhäußer führt Kreuzer die von Hans Wolf begonnene Serie über Friedberger Bürgermeister fort. Steinhäußer brachte die Entwicklung Friedbergs an der Schwelle zum 20. Jahrhundert maßgeblich voran.

Der Abdruck der Dokumentation über die Friedberger Eisenbahngeschichte geht auf mehrfachen Wunsch von Mitgliedern des Geschichtsvereins zurück. Stadtarchivar Lutz Schneider hatte die Ausstellung zum 100-jährigen Bestehens des Bahnhofs 2013 konzipiert. Großformatige Plakate im Buchdruck, das bringt ein Problem mit sich: Die Texte sind zu klein und kaum lesbar. Wer sich für die Eisenbahn- oder generell für die Friedberger Stadtgeschichte interessiert, wird dennoch dankbar über den Abdruck sein. Schließlich riecht es an Ort und Stelle der Originalausstellung nicht nach dem allerbesten Parfüm, und die kleinen Buchstaben werden durch eine handelsübliche Lupe lesbar.

Für Mitglieder erst ab 20. April

Die Wetterauer Geschichtsblätter werden im Auftrag des Friedberger Geschichtsvereins herausgegeben von Katja Augustin, Johannes Kögler, Lothar Kreuzer, Reinhard Schartl und Lutz Schneider. Band 66 ist im Verlag der Buchhandlung Bindernagel erschienen. Preis: 19,80 Euro. Aufgrund der Corona-Krise können Vereinsmitglieder ihr Exemplar erst ab 20. April in der Geschäftsstelle im Alten Rathaus (Kaiserstraße 21) abholen.

 

Wetterauer Zeitung 31. März 2020

 

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    Der Friedberger Geschichtsverein öffnet den Adolfsturm und betreut ihn als Aufführungsort.

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    Ein kleiner Drache auf Reisen – Andreas Arnold liest

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    Gruseliges und Fantastisches – Andreas Arnold liest

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