PROGRAMM 1.Halbjahr 2011

Sehr geehrtes Mitglied,
wir haben für Sie von Januar bis Juni ein hoffentlich ansprechendes Programm mit drei Exkursionen und vier Vorträgen vorbereitet.

Exkursionen
Samstag, 15. Januar: Museumsfahrt
Besuch der Ausstellung „Die Staufer und Italien“ im Reiss- Engelhorn- Museum Mannheim
Leitung: Hans Wolf
Abfahrt: 12.30 Uhr
Anmeldung und Zahlung von 30 € für Fahrt , Eintritt und Führung bis zum 10.01.2011
1977 besuchte der Geschichtsverein die große Staufer- Ausstellung in Stuttgart. Dem Kappenberger Kopfreliquiar, dem Barbarossakopf, werden wir auch in Mannheim wieder begegnen, dazu vielen Ausstellungsstücken, die die Epoche der Staufer (12./ 13. Jh.) und ihr politisches Wirken in Italien im Spannungsfeld zwischen Kirche und selbstbewussten Handelsstädten bezeugen.
Samstag, 21. Mai: Tagesfahrt ins Tal der Dill: Herborn, Dillenburg, Haiger
Führung: Hans Wolf
Abfahrt: 8.30 Uhr
Anmeldung und Zahlung von 40 € bis zum 1.4.2011
Im rohstoffreichen Dilltal im Westerwald brachten es die Grafen von Nassau zu politischer Bedeutung. In Herborn zeugen prächtige Fachwerkhäuser von der wirtschaftlichen Blüte und die Hohe Schule von der Kulturpflege im Land. Im Wilhelmsturm in Dillenburg wird des berühmtesten der Nassauer Grafen, des Prinzen Wilhelm von Oranien, gedacht. In der Wehrkirche in Haiger gibt es wunderschöne Fresken aus dem 15. Jh., das Leinenmuseum demonstriert die Entstehung dieses Stoffes vom Flachs bis zur Spitzendekoration.
Donnerstag 2. – Sonntag 5. Juni: Viertagefahrt
„Regensburg, die heimliche Hauptstadt des Alten Reiches – Niederbayern im Städtedreieck Landshut, Passau, Straubing“(Regensburg, Rohr, Landshut, Pfarrkirchen, Sammarei, Altenmarkt, Passau, Niederalteich, Metten, Bogener Berg, Straubing, Alteglofsheim)
Führung: Hans Wolf
Abfahrt: 7 Uhr
Preis für Fahrt, Übernachtung, Halbpension, Eintritte und Führungen 345 € pro Person im DZ, 395 € im EZ. Übernachtung: Hotel Goldene Sonne Landshut (Tel.: 0871 / 92530)
Anmeldung und Zahlung bis zum 1.5.2011
Bei entsprechender Nachfrage wird die Fahrt vom 11.- 14. August wiederholt.
Der Besuch der geschlossenen Altstadt Regensburg mit ihren wertvollen Baudenkmälern bildet den Auftakt dieser Fahrt. Landshut, die Hauptstadt Niederbayerns, besitzt mit der Burg Trausnitz und der Stadtresidenz für die bayrische Landesgeschichte bemerkenswerte Bauwerke. Die breite Marktstraße erinnert an unsere Kaiserstraße. Passau, die Bischofsstadt an Donau, Inn und Ilz, werden wir von Süden, vom Mariahilfberg, und von Norden, von der Festung Oberhaus, betrachten. Im Dom erleben wir ein Orgelkonzert. In Straubing wie in Passau vermitteln die barocken Bürgerhäuser südländisches Flair. Dazwischen wird die fruchtbare Landschaft im Gäuboden von Klosterkirchen und barocken Dorfkirchen geprägt, in denen wir vielen Künstlern aus dem Pfaffenwinkel wieder begegnen.
Die Busse fahren zu den angegebenen Zeiten am Parkplatz hinter der Stadthalle ab. Für die Bad Nauheimer Mitglieder bestehen Zusteigemöglichkeiten an den Bushaltestellen Frankfurter Straße und Söderweg am 15.1. und 2.6. ca. 15 Minuten vor der Friedberger Abfahrtszeit, am 21.5. kurz danach.

Vorträge

Donnerstag, 20. Januar, 20 Uhr
Dr. Tobias Busch, Die „unruhige, widerspenstige Köpf“ von Fauerbach
Gemeinde und delegierte Herrschaft in der frühneuzeitlichen Reichsgrafschaft Solms- RödelheimDie Reichsgrafen mit ihren oft kleinräumigen, reichsunmittelbaren Landesherrschaften hatten sich nicht nur fortgesetzten äußeren Bedrohungen durch expandierende Fürstentümer und häufiger Finanznöte zu erwehren, sondern mussten ihre Herrschaft auch auf lokaler Ebene, in den eigenen Gemeinden, immer wieder um –und durchsetzen. Dabei kam es zwischen dem Regenten bzw. seiner Regierung und den Gemeinden öfter zu Konflikten um Rechte und Gerechtigkeit, um Herkommen und Neuerung und um zentrale und lokale Interessen. Diese Auseinandersetzungen ermöglichen einen Blick auf die Rolle, die die Gemeinde für ihre Mitglieder und alle Dorfbewohner, aber auch für die Landesherrschaft kleiner Reichsstände hatte. Die fortgesetzten Konflikte, die die Gemeinde Fauerbach um die Mitte des 18. Jh. mit der Regierung der Reichsgrafen von Solms- Rödelheim und deren lokalen Amtsträgern ausfocht, stehen im Mittelpunkt des Vortrags.
Donnerstag, 17. Februar, 20 Uhr
Dr. Alix Cord, Das Hofgut Wickstadt. Gutswirtschaft in der Wetterau
Die Landwirtschaft des Hofguts Wickstadt am Ufer der Nidda ist nachhaltig von adliger Gutswirtschaft geprägt worden. Noch heute ist die Gegend von vielen ehemaligen Adels- und Klosterbesitzungen geprägt. Wickstadt ist eine Gründung des Zisterzienserklosters Arnsburg und gelangte nach der Säkularisation 1803 an die Grafen zu Solms- Rödelheim. Schon 1806 wurde die Grafschaft mediatisiert und in das Großherzogtum Hessen inkorporiert. In dieser von den napoleonischen Kriegen beherrschten Epoche verschlechterte sich die Wirtschaftslage der Grafschaft dramatisch. Im Zuge der Agrarmodernisierung wandelten die Grafen das ehemalige Klostergut in einen gewinnorientierten Großbetrieb um. Das Bauerndorf wurde dem Hofgut einverleibt und Zeitpacht eingeführt. Alte bäuerliche Besitzrechte spielten keine Rolle mehr. Vom ehemaligen Bauerndorf gibt es kaum noch Spuren.
Donnerstag, 17. März, 20 Uhr
Dr. Rainer Zuch, Die Baugeschichte der Burg Friedberg
Die Burg Friedberg zählt zu den größten Burganlagen Europas und hat eine lange und wechselvolle Baugeschichte, von der noch immer relativ wenig bekannt ist. Die im 12. Jh. gemeinsam mit der Stadt gegründete Anlage war königliche Burg, „Adelsrepublik“, Verwaltungs- und Militärstützpunkt, großherzogliche Residenz und ist heute ein eigener Stadtteil. All diese verschiedenen Funktionen haben ihre baulichen Spuren hinterlassen. Im Vortrag soll anhand der verschiedenen Arten von Baulichkeiten – Wehr-, Verwaltungs-, Sakral- und Wohnbau – die Baugeschichte der Burg beleuchtet werden. Zur Veranschaulichung werden zahlreiche historische Abbildungen, Pläne und Fotos gezeigt.
Im Anschluss an den Vortrag findet die Jahreshauptversammlung statt.
Donnerstag, 7. April, 20 Uhr
Dr. Mark Scheibe, Der berüchtigte Schinderhannes – von Friedberg bis Südamerika
Vortrag zu einem heimatgeschichtlichen Forschungsprojekt an der Universität Mainz (2003-2009). Seitdem Curd Jürgens 1957 den „Schinderhannes“ im Kino spielte, hält man den Räuber landein, landaus für einen edlen Helden, Robin Hood und Freiheitskämpfer. Der historische Räuber war jedoch nur ein brutaler Verbrecher zwischen Wetterau und Hunsrück, der selbst wehrlose Menschen bis aufs Blut folterte. Erstmals seit seinem Tod wurden seine Strafakten vollständig ausgewertet und vor allem auch seinen Spuren rund um Friedberg nachgegangen.
Alle Vorträge finden im Bibliothekszentrum der Stadt Friedberg, Augustinergasse 8, statt.

Informationen
Neu: Mitgliederwerbung
Wenn Sie ein neues Mitglied für uns werben, erhalten Sie von uns einen Buchgutschein im Wert von 20 €.
Alle Informationen über den Geschichtsverein, das Programm, die Publikationen, Pressestimmen u.a. können Sie auch unserer Homepage entnehmen:
www.friedbergergeschichtsverein.de

Mit freundlichen Grüßen
Lothar Kreuzer
Vorsitzender

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